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otris copilot
KI-Lösung für Ihre Rechtsabteilung. KI rechtskonform und verantwortungsvoll nutzen
Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz ist auch im juristischen Bereich spürbar: KI-basierte Lösungen automatisieren zeitraubende Routinen und analysieren Dokumente in Sekunden, was besonders im Vertragsmanagement von Rechtsabteilungen nützlich ist. Wir beleuchten, wie Jura-KI-Tools die juristische Arbeit verändern, welche Potenziale und Gefahren darin stecken und welche Skills Juristen künftig benötigen werden.
KI und Jura passen auf den ersten Blick schwer zusammen. Eine Tätigkeit, die viel Wissen wie Kreativität erfordert, täglich mit komplexen Sachverhalten konfrontiert ist und schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann, von einer Künstlichen Intelligenz erledigen lassen? Diese Aussicht lässt viele Juristen an der Sinnhaftigkeit von KI im Jura-Bereich zweifeln.
Doch wenn wir nicht in erster Linie folgenschwere Rechtsprechungen und komplexe Entscheidungen betrachten, sondern eher die zahlreichen kleinen, täglichen Aufgabenstellungen, werden schnell neue Möglichkeiten sichtbar. Hier wird KI die Juristen-Arbeit schon bald grundlegend verändern.
Das bringt uns zu einer weiteren Frage:
Hier lautet die klare Antwort: Nein! Auch wenn KI grundsätzlich sinnvoll ist, so kann und darf sie in vielen Bereichen keine eigenen Entscheidungen treffen. Denn: Viele Juristen sind Organe der Rechtspflege und/oder nehmen öffentliche Aufgaben wahr, die grundrechtsrelevante Entscheidungen zur Folge haben.
Ähnliches gilt bei anspruchsvollen gesellschaftsrechtlichen Aufgabestellungen, etwa der Gestaltung von komplexen Merger- und Acquisition-Transaktionen bzw. der Verträge hierzu. Diese Tätigkeiten erfordern …
Für solche Aufgaben ist eine KI wie etwa ChatGPT denkbar schlecht geeignet. Angehende Juristen aus allen Bereichen müssen sich also in naher Zukunft keine Sorgen um ihre Karriere machen. Vielmehr sollten sie die Chancen der neuen Technologie erkennen und nutzen.
Wie zuvor schon erwähnt, geht es beim Einsatz von KI im Jura-Bereich aktuell nicht um die komplexen und großen Aufgabenstellungen. Stattdessen gilt es, im ersten Schritt kleiner zu denken und den Alltag nach repetitiven, zeitintensiven Tätigkeiten zu durchforsten, die sich automatisieren lassen.
Denn hier entfaltet die Künstliche Intelligenz bereits heute ihr volles Potenzial:
Etwas konkreter gibt es im rechtlichen Bereich zahlreiche Möglichkeiten, Künstliche Intelligenz zu nutzen. Das zeigt etwa der wachsende, unübersichtliche Markt an Legal-Tech-Tools: So viele Anbieter wie noch nie drängen in diesen Bereich und versuchen, sich zu etablieren. Wofür sich der Einsatz wirklich bezahlt macht, ist dabei nicht immer sofort klar.
Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für den Einsatz von KI im Juristen-Alltag:
Innerhalb des Vertragsmanagements bietet die KI enormes Potenzial. Bisher prägte das Auslesen von Stammdaten jeglicher Art den Alltag von Paralegals und juristischen Assistenzkräften. Auch das Durchforsten und Zusammenfassen von Verträgen liegt oft auf dem Schreibtisch von juristischen Berufsanfängern in Rechtsabteilungen. Sie werden als „Leseaugust” benutzt. Deren Zeit ließe sich jedoch weitaus sinnvoller nutzen.
Aufgaben wie die folgenden können großteils automatisiert werden:
Den größten Zeitvorteil liefert die KI bei Standardverträgen und solchen, die innerhalb der Organisation wiederkehrend genutzt werden. Mithilfe von standardisierten „Prompts” (Handlungsaufforderungen für die KI), die in einer Bibliothek abgelegt sind, lässt sich dieselbe Abfrage ohne Zusatzaufwand bei allen neu einlangenden Verträgen immer wieder ausführen.
Tools wie beispielsweise DeepL sind heute so weit fortgeschritten, dass sich damit passable Übersetzungen für internationale Verträge generieren lassen. Allerdings ist im juristischen Bereich ein umfassendes Post-Editing durch Experten Pflicht!
Beglaubigte Übersetzungen für Urkunden und ähnliche Dokumente müssen außerdem weiterhin durch vereidigte Übersetzer angefertigt werden.
Effizientes Wissensmanagement nimmt im rechtlichen Bereich eine zentrale Rolle ein. Aufgrund der enormen Mengen an Dokumenten und regelmäßigen Aktualisierungen in gesetzlichen Regelungen ist es für Kanzleien unerlässlich, nicht nur Zugriff auf diese Informationen zu haben, sondern sie auch strukturiert zu organisieren.
Legal-Tech-Anbieter ermöglichen es inzwischen, Wissensdatenbanken KI-gestützt zu verwalten, einschließlich intelligenter Suchfunktionen, Kategorisierung von Inhalten und automatisierter Aktualisierung.
Effiziente Mandantenkommunikation ist ebenfalls ein wichtiger Faktor im juristischen Bereich. Jura-AI-Systeme eröffnen innovative Wege, um den Austausch zwischen Kanzleien und Mandanten zu verbessern. Dazu gehören etwa Chatbots.
Sie bieten den Vorteil, dass sie rund um die Uhr erreichbar sind und einfache Fragen direkt beantworten können, was den Rechtsberatern wertvolle Zeit spart. Komplexe Fragestellungen werden zwar weiterhin von Spezialisten bearbeitet, allerdings weitaus effizienter.
Die Nutzung generativer KI kann Juristen bei der Dokumentenerstellung eine erhebliche Zeitersparnis bringen. Dokumente können aus Vorlagen generiert und für den Einzelfall bausteinartig zusammengesetzt werden. So steigt die Qualität und es bleibt mehr Zeit, um Verträge speziell auf den jeweiligen Mandanten zuzuschneiden. Allerdings sind KI-Tools in diesem Bereich derzeit noch nicht voll ausgereift und müssen genau hinterfragt werden.
Es liegt in der Natur eines jeden Juristen, nach Risiken zu suchen. Gerade, wenn es um Künstliche Intelligenz geht, sind diese Bedenken nicht unberechtigt. Doch vieles lässt sich mit dem richtigen Umgang beheben. Hier finden Sie die größten Probleme und Lösungsansätze:
Wenn einer KI Daten zur Verfügung gestellt werden, so müssen der Datenschutz und die Geheimhaltung gewahrt bleiben. Kurzum: Je nach Risikoaffinität des einsetzenden Unternehmens muss das KI-Tool nach diesen Aspekten ausgesucht werden.
Folgende Fragen sind zu klären:
Wichtig ist, dass bei der Einführung intern bereits erreichte Ziele nicht zurückgesteckt werden: Aus dem Bedürfnis nach einem „single point of truth”, aber auch angetrieben von der DSGVO, haben Unternehmen sicherere Datenräume mit Mandanten- und Berechtigungskonzepten geschaffen. Der KI-Einsatz darf nicht dazu führen, dass diese Sicherheitsmaßnahmen ausgehebelt werden.
Es ist allgemein bekannt, dass die KI gerne Informationen erfindet. Gerade im Bereich Jura sind KI-Halluzinationen jedoch ein echtes Problem. Dem entgegenwirken soll Retrieval-Augmented Generation (RAG): Hierbei wird der KI eine Rechtstext- und Vertragsdatenbank zur Verfügung gestellt.
Tatsächlich werden Legal Tools dadurch präziser, doch eine Studie der Stanford University hat ergeben, dass auch mit RAG weiterhin viele Aussagen inkorrekt sind: laut Studie etwa 17 % bei Lexis+ AI und Ask Practical Law, und sogar 34 % bei Westlaw. Zudem ist die sogenannte „Kriecherei” problematisch: die Tendenz der KI, den falschen Annahmen des Anwenders zuzustimmen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Juristen auf KI verzichten sollen. Vielmehr ist damit gemeint, dass die Ergebnisse nicht 1:1 übernommen werden dürfen. Der Mensch bleibt die letzte Instanz, die hinterfragt und entscheidet. Zudem müssen die Resultate protokolliert werden.
Eine Jura-KI darf nicht überall eingesetzt werden. Beispielsweise muss gewährleistet sein, dass keine Verhaltensmanipulation erfolgt. Nach dem AI-Act der EU müssen dem Menschen vorbehaltene Entscheidungen zudem wirklich vom Menschen getroffen werden.
Hier heißt es, durch Systemmanagement und -Evaluierung den risikobasierten Ansatz des AI-Acts zu bedienen. Noch grundlegender jedoch ist es, die Mitarbeiter im Unternehmen zu KI-Ethik und -Compliance zu schulen.
Um den genannten Gefahren entgegenzuwirken, wird außerdem die Aneignung von neuem Wissen von Bedeutung sein.
Fakt ist: Es wird sich viel verändern. Also müssen Juristen lernen, in neue Richtungen zu denken. Sie müssen sich mit der Technik befassen und ihre Kenntnisse rund um KI-gestützte Tools ausbauen. Denn aufgrund der Zeit- und Ressourcenersparnis wird kein Anwalt und keine Rechtsabteilung künftig darauf verzichten können. Dazu muss auch der Einsatz bereits bestehender Legal Tech ausgebaut werden.
Abgesehen von technischem Know-how muss ein Jurist in allen Fällen Herr seiner Entscheidungen bleiben und einen disziplinierten Umgang mit KI etablieren. Der juristische Wissensschatz und die Erfahrung, die zur Überprüfung der KI-Vorschläge unerlässlich sind, sind dabei ein wertvolles Gut.
Aufgrund von KI-unterstützten Privatmandanten wird KI für die Anwaltschaft eine besondere Umstellung bedeuten. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag zu KI & Anwalt.
Neben den menschlichen Skills ist außerdem eine technische Voraussetzung unumgänglich: gutes Datenmanagement. So lautet auch das Fazit der sechsten Legal-Operations-Konferenz. Bevor ein KI-gestütztes Legal-Tech-Tool gewinnbringend eingesetzt werden kann, muss erst eine kritische Masse an Daten im Unternehmen erreicht sein.
Diese müssen anschließend noch richtig strukturiert werden, um sie nutzbar zu machen. Das bedeutet: keine PDF-Scans, sondern richtig formatierte, kategorisierte und auswertbare Daten.
Das erreichen Sie beispielsweise mit otris matter: Sie erstellen eine strukturierte digitale Akte, in der Sie Ihre Daten intelligent sammeln, organisieren und verwalten. So erreichen Sie die nötige Struktur, um sinnvoll einen KI-Copiloten einzubinden.
Kurz zusammengefasst ist es durchaus möglich und nötig, KI im Jura-Sektor einzusetzen – am besten in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen wie IT, Data Science und Projektmanagement. Nur so können Rechtsabteilungen, Anwaltskanzleien etc. wettbewerbsfähig bleiben. Ein Grundsatz darf aber nie vergessen werden:
KI vermag dem Juristen zwar zuzuarbeiten und Routinetätigkeiten abzunehmen, aber nicht zu entscheiden oder juristisch abzuwägen. Sie ist nicht kreativ bei Problemstellungen, die einen einfachen juristischen Level verlassen, und kann den Menschen in die Irre führen. Deshalb ist ein kontrollierter und bewusster Einsatz gefragt, um das Beste aus Mensch und KI-Tool zu vereinen.
Eine Jura-KI ist eine künstliche Intelligenz, die für juristische Zwecke eingesetzt wird. Sie kann beispielsweise bei der Vertragserstellung unterstützen, Verträge auslesen oder übersetzen und als Chatbot mit Mandanten kommunizieren.
Prinzipiell ja: ChatGPT kann zum Erstellen oder Auslesen von Verträgen und ähnlichen Aufgaben eingesetzt werden. Allerdings ist das Tool nicht speziell für den Rechtsbereich trainiert und wird viele inkorrekte Aussagen liefern. Zudem ist die notwendige Datensicherheit nicht gegeben.
Nein, eine KI wird niemals vollständig einen Richter ersetzen können. Dieser entscheidet nicht selten zwischen Freispruch und Freiheitsstrafe – in einem Rechtsstaat darf hierüber niemals eine Maschine entscheiden.